
Heiners Erfahrung im 2-Tages-Rahmenbaukurs
27. Juni 2025Tanke2Tanke 2025: Vollgas auf der Havelchaussee
Manche Events meldest du Monate im Voraus.
Tanke2Tanke? Da musst du innerhalb von Minuten bereit sein.
Dieses schnelle und legendäre Teamzeitfahren im Grunewald ist jedes Jahr in kürzester Zeit ausgebucht. Rund 40 bis 50 Teams starten auf der etwa 18 km langen Strecke, ein klassisches Out-and-Back entlang der Havelchaussee – eine Straße, die harmlos aussieht, aber dich hart abstraft, wenn du dein Pulver zu früh verschießt.
Organisiert wird das Ganze vom Eisenschweinkader (ESK) aus Berlin (eisenschweinkader.org) – und das ist nicht irgendein Rennen: Tanke2Tanke ist das älteste und angesehenste Teamzeitfahren Deutschlands.
Dieses Jahr – 2025 – hatten Ludwig und ich Glück und haben einen der begehrten Startplätze ergattert. Schon am Montag sind wir zusammen die Strecke abgefahren – ein kleiner Probelauf, um uns wieder an den Rhythmus zu gewöhnen und zu schauen, wo wir stehen.
Das Ergebnis? Etwa zwei Minuten langsamer als beim Rennen 2024.
Kein Wunder – ich habe dieses Jahr längst nicht so viele Kilometer gesammelt wie 2024. Die Hoffnung auf eine neue Bestzeit? Eher gering.
Aber ganz kampflos wollte ich mich nicht geschlagen geben.
Neue Reifen für neue Chancen
Meine Reifen mussten ohnehin gewechselt werden – also habe ich die Gelegenheit genutzt, um etwas zu experimentieren.
Die 28 mm Gatorskins kamen runter. Stattdessen: 23 mm Continental Super Sport.
Würde das wirklich was bringen? Keine Ahnung. Aber wenn’s um Sekunden geht, zählt jedes Detail.
Rennabend: dunkle Wolken und leere Straßen
Als wir losfahren wollten, sah es richtig übel aus: heftiger Regen, starker Wind – nicht gerade ideale Bedingungen für ein schnelles Zeitfahren.
Wir warteten noch ein bisschen ab, dann rollten wir los Richtung Wannsee.
Ich war schon nervös, ob wir überhaupt pünktlich ankommen würden – aber am Treffpunkt war… fast niemand.
Viele Teams hatten wegen des Wetters abgesagt.
Am Ende gingen nur acht Teams an den Start.
Und dann – fast wie bestellt – wurde das Wetter plötzlich perfekt.
Vollgas mit Hindernissen
Die Straße war zwar stellenweise nass und voller Laub und Äste, aber fahrbar.
Ludwig und ich waren ein starkes Team. Klare Absprachen, flüssige Wechsel, guter Rhythmus.
Naja – fast perfekter Rhythmus.
Ein Auto hat uns gleich mehrmals ausgebremst – leider genau in den entscheidenden Momenten, wo man Schwung aus den Abfahrten mit in die Anstiege nehmen möchte.
Besonders auf dem Rückweg, nach der Abfahrt vom Grunewaldturm, hat es uns den Flow genommen. Und das tut bei einem kurzen Rennen wie diesem richtig weh.
Trotzdem: Top 10!
Am Ende waren wir eine Minute schneller als beim Testlauf – und zum ersten Mal:
Top-Ten-Platzierung!
Nicht schlecht für einen verregneten Abend mit schmaleren Reifen und Verkehrshindernissen.
Alles in allem: ein großartiger Abend – und wir freuen uns jetzt schon auf Tanke2Tanke 2026.
Hoffentlich ohne Autos. Und mit noch ein bisschen mehr Rückenwind.